Dienstag, 21. August 2012

Lailah und das Schwert

so lautete der reisserische Titel eines Romans, den ich einst im zarten Alter von 14 Jahren versucht hatte, zu Papier zu bringen und an den ich mich letztens völlig unvermittelt in einem Traum erinnert habe.

Leider existiert das sagenhafte Manuskript nicht mehr, ích habe es irgendwann, wie üblich, eigenhändig zerrissen und im Papiercontainer entsorgt. (was vermutlich nicht ganz richtig ist, weil es m. Wissens damals überhaupt noch keine Papiercontainer gab. Oder doch? Möglichersweise wurde damals das Altpapier noch alle paar Wochen von Altpapierhändlern eingesammelt, so wie heute die Altkleider. Also es tut mir leid, ich kann das nicht mehr rekonstruieren, sprich ich weiss nicht ob es damals schon Papiercontainer gab oder nicht – sicher ist nur, dass ich das Manuskript zerrissen u. irgendwie entsorgt habe. Vermutlich habe ich es in einem Topf verbrannt. Ja, so wird es gewesen sein, ich habe früher regelmäßig meine Aufzeichnungen verbrannt, einfach um keine Spuren zu hinterlassen.)

Also weiter im Text – Worum ging es in diesem Roman?
Es ging um ein Mädchn namens Lailah und um ein Schwert. Natürlich war das keine gewöhnliches Schwert, nein es war selbstverständlich ein magisches Schwert. Und das Mädchen Lailah wurde (von Gott weiß wem) damit beauftragt, dieses Schwert aus dem Völkerkundemuseum zu befreien und wieder dort hin zurückzubringen, wo es einst von Plünderern geraubt und später an jenes Völkerkundemuseum verkauft worden war.

Ferner ging es um Träume. Also um die Träume jenes Mädchens namens Lailah, welches mit der Wiederbeschaffung des magischen Schwerts (von Gott weiss wem) beauftragt worden war. Und diese Träume waren ebenso in Gefahr, von Plünderern geraubt zu werden, wie einst das magische Schwert. Es gab da nämlich eine abgrundtief böse Organisation, die es auf die Träume der jungen Heldin abgesehen hatte und die sich mit irgendwelchen elektromagnetischen Apparaturen in der Nacht in das Gehirn des Mädchens hackte und versuchte, die Traumscripte zu kapern bzw. im Gegenzug gegen Fälschungen auszutauschen. Was wollte die Org mit diesen Träumen? Natürlich Filme produzieren. Die Traumscripte sollten pervertiert und zu Hollywood-Blockbustern verwurstet werden. Ein Bombengeschäft! Gleichzeitig sollte die Heldin mit irgendwelchen alptraumhaften Schmonzetten zugemüllt und innerlich zermürbt werden.

Lailah wussten das natürlich und hatte Sicherheitsvorkehrungen in ihrem Gehirn installiert. Es kam auch vor, dass sie nur so tat, als träumte sie, während sie in Wirklichkeit nur wirres Zeug zusammen spinnte. Um das hier mal ein wenig abzukürzen, es gelang der Verbrecherorganisation jedenfalls nicht, in den Besitz der wahren Träume des Mädchens zu gelangen.

Ach ja und das Schwert. Es kann noch heute im Völkerkundemuseum besichtigt werden. Allerdings nicht das echte, sondern nur ein Faksimile. Das echte, magische Schwert befindet sich längst wieder dort, wo es einst von Plünderern geraubt worden war.


  Sword Swallower by gianni_honey

1 Kommentar:

eb hat gesagt…

Faksimiles, sind bitter. Ich hab dies mal bei einer Ausstellung der 11tausend Jahre alten Stelen von Göbekli-Tepe gespürt. Die Bilder des Fotografen der am Ort selber die Dinger fotografiert hat, haben mir eine Gänsehaut nach der anderen eingejagt. Die Berührung der Faksimilies, obwohl sie lebensgroß und steinern waren, - ... nichts. Was würde passieren, wenn ich die Originale berühren dürfte? Nur kurz, - ganz kurz. Nichts, geht über das Original, - nichts, - über die wahren Träume.

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