Hätte da nicht meine ältere und
lebenserfahrene Freundin C.derart intrigant interveniert und unser
vereinbartes Rendevouz vereitelt, es wäre womöglich noch eine echte
Venezianerin aus mir geworden!
Statt nach Venedig, reiste ich dann
wenig später das erste mal nach Asien. Und meldete mich nicht, wie
geplant, für die Aufnahmeprüfung in der Zirkusschule an. Weil ich
so irrsinnige Prüfungsangst hatte.... Von dieser Reise soll hier
aber heute nicht die Rede sein, nein es war auf einer späteren Reise
an eben jenen Ort des Geschehens, den ich dann erneut aufsuchte um zu
sehen, wie sich dieser Ort in all den Jahren entwickelt hatte. Das
war auch die Reise, die mich dann von hier aus erstmals und völlig
ungeplant weiter nach Indonesien führte...
Also ich war so Anfang 20 und schon
Mutter meiner ersten Tochter, die natürlich auch mit unterwegs war.
Während das Kind mit dem Gepäck bei 2 netten deutschen
Traveller_innen wartete, machte ich mich barfuß auf den Weg über
die Klippen. Jemand hatte uns erzählt, dass es dort eine versteckte
kleine Bucht gab, mit einfachen kleinen Strandhütten – ein echter
Geheimtipp – und ich wollte nachsehen, ob wir uns dort für ein
paar Tage einmieten konnten.
In der glühenden Mittagshitze
kletterte ich also barfuß über die Klippen. Und merkte erst zu
spät, dass ich mich nur ungenügend auf diese Prüfung vorbereitet
hatte. Ich meine über heiße Kohle zu laufen ist ja nur ein Witz und
keine Einweihung zum Fakir, da geht es darum einfach schnell zu sein,
das hier waren aber steile und spitze Felsen und ich hatte kläglich
versagt, bei dem Versuch, sie zu überfliegen. Auf halber Wegstrecke
ging dann erstmal gar nichts mehr, kein Vor-und kein Zurück.
Fußsohlen verbrannt! Was nun? Um Hilfe rufen. Ich schwenkte also
alle Arme die mir zur Verfügung standen und schrie so laut ich
konnte: „HILFE“ - schon näherete sich ein kleines Fischerboot
und, dem Himmel sei Dank, sammelte mich ein und brachte mich erst
rüber zu der kleinen Bucht, wo ich dann eine Unterkunft organisierte
und dann zurück zu Kind und Gepäck und wieder retour zur Bucht.
Herrlich.
Und – es kam noch besser. Das
Fischerboot holte uns nun jeden Tag ab und brachte uns zu den
wunderschönsten und entlegendsten Stränden, wo uns dann sogar noch
jeden Tag frischer Fisch und Reis serviert wurde.
An anderen Tagen wurde ich sogar mit
dem Auto abgeholt und durchs Städtchen kutschiert. Und eine Woche
später bekam ich dann auch hier eine Jobangebot. Der Fahrer
erzählte, er hätte einen Massagesalon in Hatschai und wenn ich
wollte, könne ich dort arbeiten.
Ach nö, meinte ich, das sei nun
wirklich nichts für mich. „No Problem“ meinte der dann und wir
hatten noch ein paar herrlicheTage am Meer. Mit täglich frischem
Fisch und Reis und Sonne satt.
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