Donnerstag, 12. Juli 2012

Lasst sie sterben!

"If you don`t leave this country within 24 hours, we will put you in our Concentration Camp"  

So lautete die finale Ansage an mich, als wieder einmal mein indonesisches Visum abgelaufen war -  ich lag nur ein paar Stunden über der Zeit, weil ich noch auf ein Papier wartete, welches mich als ehrenwerte Person verbriefte, die niemanden im Land auf der Tasche zu liegen beabsichtige und die hier als Gast der Dorfgemeischaft,  einfach nur ein einfaches Leben unter ihresgleichen suchte.  Die mitgebrachten Ersparnisse und das kleine Erbe wurde redlich geteilt und in ein kleines, kooperatives Geschäft investiert und reichte gerade so für ein kleine Hütte und ein paar Früchte und eine Topf Reis am Tag. Mehr braucht der Mensch hier nicht.

Alles wäre natürlich anders gekommen, wäre das damals mit dem Zöllner nicht passiert. Dann hätte ich die Unterlagen rechtzeitig einreichen können.

Aber es kam eben alles ganz anders. Nach meinem großen Walk without shoes durch George Town, und meilenweit entfernt von unserer kleinen Herberge in der "Love Lane" wurde ich von der Polizei aufgegriffen und hätte da nicht dieser Unbekannte den Wagen gestoppt und mich und mein Kind aus der Gewalt der gar nicht freundlichen Beamten befreit und in ein Krankenhaus gebracht, es wäre noch wesentlich übler für uns ausgegangen.

Aber gut, das sind so ganz persönliche Geschichten, ohne weltpolitische Relevanz, die keinen groß zu interessieren brauchen. Man schreibt sowas halt mal eben kurz in sein Tagebuch und sich von der Seele. Wesentlich relevanter für die Menschheit, kommt da schon diese Aussage daher:

So äußerte sich etwa Heinz Marzi, bis Ende 2010 Geschäftsführer des „Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie“ (BDSV): „Mit einem zurückgehenden nationalen Budget werden für die deutsche wehrtechnische Industrie die Exporte ihrer Produkte zunehmend immer wichtiger und notwendiger.“ Sein Nachfolger beim BDSV, Christian-Peter Prinz zu Waldeck, erklärt die Ausweitung der Exporttätigkeiten sogar zu einer existenziellen Frage: „Es ist eine Frage des Überlebens: Wollen wir diese Industrie erhalten oder wollen wir sie nicht erhalten.“ Ohne falsche Scheu wendet sich der BDSV dabei an die Politik und fordern Unterstützung für dieses Ansinnen ein: „Angesichts der unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den europäischen Mitgliedsstaaten ist beim Export Unterstützung durch die Politik und die Begleitung der Industrie durch die Amtsseite unverzichtbar.“ (IMI-Studie 2012/08, S. 50) 
Gefordert, getan: So winkte die Bundesregierung u.a. die Lieferung von 200 Leopard-2-Panzern – mit Räumschild gegen Demonstranten aufgepeppt – an Saudi Arabien trotz heftiger Proteste durch (IMI-Standpunkt 2011/35). Nun scheint ein ähnlicher Deal für Indonesien anzustehen, wie der Tagesspiegel (10.07.2012) unter Berufung auf die “Jakarta Post” meldete. Die indonesische Regierung wolle bis zu 100 gebrauchte Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A6 kaufen, die ersten sollen scheinbar bereits im Oktober ausgeliefert werden. Ein Schelm, wenn die mit viel Pomp angetretene Indonesien-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel auch dazu hat dienen sollen, diesen Deal in trockene Tücher zu bringen. http://www.imi-online.de/2012/07/11/indonesien-panzerdeal/

 

Ich würde sagen und ich sage: NEIN, wie wollen diese Scheißindustrie NICHT erhalten. Wir wollen sie sterben sehen! Wir wollen in Frieden mit unseren Mitmenschen leben, wir wollen ein solidarisches, freundliches Miteinanander, ein Leben in bunter Vielfalt, wir wollen, dass alle Menschen überall auf der Welt in Frieden leben können, wir wollen dass alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und über genügend Reis und Kartoffeln  und was Mensch eben noch so zum Leben braucht, verfügen können, wir wollen, dass jeder ein Dach über dem Kopf hat und sauber Energie ...

Was der Mensch nun überhaupt nicht braucht, ist diese Scheiß Killerindustrie der Herren Marzi und dieses total durchgeknallten Prinzen zu Waldeck!


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